Das Wasserwerk Minstedt
Im Jahre 1961 wurde zunächst ein sogenanntes provisorisches Wasserwerk gebaut. Außer Kompressoren waren keine Maschinen vorhanden. Den Wasserdruck bis zum Abnehmer erzeugten die in den Brunnen installierten Unterwasserpumpen. Um das Eisen ausfiltern zu können, musste dem Wasser durch Kompressoren Luft zugesetzt werden. Diese konnte erst entweichen wenn die Abnehmer das Wasser laufen ließen. Dadurch kam das Wasser weiß aus dem Wasserhahn. Der Bevölkerung war kaum auszureden, dass dieses nicht Chlor sei, sondern Luft. Das Wasser kam erst klar aus dem Wasserhahn, nachdem der Wasserversorgungsverband im Jahre 1964 zwei Vorratsbehälter von je 800 m³ Fassungsvermögen gebaut hatte, aus denen die Luft während der Speicherzeit entweichen konnte. Den Vorratsbehältern waren in einem Keller Pumpen nachgeschaltet, die das Wasser mit dem notwendigen Druck versahen. Das sogenannte Provisorium hatte den Vorteil, dass der Verband schnell bauen konnte, um kurzfristig Wasser zu liefern. Außerdem konnte man prüfen, ob sich die Rohwasserzusammensetzung durch die dauernde Entnahme ändern würde. Daraus wurden Schlüsse über die endgültige Art der Aufbereitung gezogen. Bald reichten die Anlagen wegen des steigenden Verbrauches nicht mehr aus. Es wurde ein neues Wasserwerk errichtet, das im Jahre 1967 in Betrieb ging. Wegen des zunehmenden Wasserverbrauches wurde im Jahre 1978 noch ein dritter Reinwasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von 1.500 m³ gebaut.
In Minstedt hat der Wasserversorgungsverband acht Brunnen, davon sind fünf auf eigenem Gelände. Auf dem Gelände befinden sich auch der Bauhof, das Ersatzteillager, zwei Dienstwohngebäude und das Verwaltungsgebäude, das im Jahre 1977 gebaut wurde. Das neue Wasserwerk Minstedt galt damals als gestalterisch gut gelungen. Im Laufe der Jahre sind viele Besucher gekommen, insbesondere Schulklassen. Dieses Werk hat gegenüber den Wasserwerken Oerel und Tarmstedt den Vorteil, dass der Besucher das Wasser sehen kann, allerdings durch Glasscheiben, damit es vor Keimen geschützt bleibt. Besonders weit ist der Turm zu sehen, in dem das Wasser zwecks Anreicherung mit Sauerstoff verdüst wird. Auf dem Turm ist auch der Funkmast für den Betriebsfunk. Im Wasserwerk Minstedt befindet sich eine Fernwirkanlage, mit der die Wasserwerke überwacht werden können. Zuerst arbeitete diese Anlage über Betriebsfunk, aber die Funkgenehmigungen der Bundespost liefen aus und konnten nicht verlängert werden, weil der Funkverkehr von Feststation zu Feststation nicht mehr zulässig ist. Es hatte keinen Sinn, sich gegen die Entziehung der Funkgenehmigungen zu wehren, da die Röhrengeräte der Funkanlage ohnehin verbraucht waren und eine Reparatur sich nicht mehr lohnte. Eine neue Fernwirkanlage wurde eingebaut, mit der die einzelnen Wasserwerke über Telefonleitungen überwacht werden. Durch diese Anlage können auch Störungsmeldungen und Befehle weitergegeben werden. Auf dem Gebäude des Wasserwerkes Minstedt war ursprünglich ein Flachdach. Dieses wurde 1989 durch ein flaches Walmdach aus eloxierten Aluminiumplatten ersetzt, das allerdings nicht zu sehen ist, weil die Waschbetonplattenverkleidung des Gebäudes um eine Schicht Platten erhöht wurde, hinter denen sich das Dach nun versteckt. In Minstedt wurde der anfallende Eisenschlamm bis vor einigen Jahren in einem Betonbecken gesammelt und in einem Abstand von drei bis vier Jahren von Landwirten abgefahren. Früher war das zulässig, man hat jedoch neue Erkenntnisse gewonnen: Das Eisen, das mit dem Wasser großflächig angezogen wurde, sollte nicht konzentriert auf einer kleinen Fläche wieder verteilt werden. Auf dem Grundstück mit der Ziffer 3 sind inzwischen zwei Becken gebaut worden, in denen Eisenschlamm getrocknet wird.
Download >> Die Reinwasserdaten der Wasserwerke
Download >> Die Wasserwerksbeschreibung des Wasserwerks Minstedt
Download >> Die Analysewerte des Trinkwassers aus Minstedt (Werkausgang)