Die Wasserverteilung in die Haushalte
Das Wasser, das durch die Rohrleitungen an die Bevölkerung abgegeben wird, wird aus den Vorratsspeichern entnommen. Die gespeicherte Wassermenge ist so bemessen, dass sie ständig, mindestens einmal täglich, erneuert wird.
Der im Rohrnetz benötigte Wasserdruck wird durch Pumpen in den Wasserwerken erzeugt. Früher, als die Pumpentechnik noch nicht so weit fortgeschritten war, wurde das Wasser in Wassertürme befördert, die höher liegen mussten als die höchste Abnahmestelle. Solche Wassertürme gibt es nur noch selten. Wo sie noch vorhanden sind, stehen sie meistens unter Denkmalschutz und werden nur noch selten zur Wasserversorgung benötigt. In Ländern, die dem früheren Ostblock zuzurechnen sind, findet man vereinzelt noch Wassertürme als nüchterne technische Bauwerke. Die Stadtwerke Bremervörde hatten einen Wasserturm, der wegen Baufälligkeit vor einigen Jahren gesprengt werden musste.
Das Rohrnetz, ohne die Hausanschlüsse, ist mittlerweile fast 950 km lang. Das entspricht in etwa einer Autofahrtstrecke von der Nordsee bis nach München. Dazu kommen noch 19.500 Hausanschlüsse. Wenn man davon ausgeht, dass kaum ein Hausanschluss unter 10 Meter lang ist, viele aber länger sind, so wird das Netz durch sie um mindestens 195 km verlängert.
Als Hausanschlüsse werden die Leitungen bezeichnet, die die Hauptwasserleitung, die meistens im Straßengrundstück liegt, mit den Verbrauchsleitungen in den Gebäuden verbinden.
In der Hauptwasserleitung sind Rohre mit einem inneren Durchmesser von 100 mm bis 350 mm verlegt worden. Alle Wasserleitungen sind in ihrem Durchmesser so bemessen, dass auch beim letzten Abnehmer Wasser in ausreichender Menge und in einwandfreier Qualität ankommt, und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit. In die Ortschaften und Gemeinden kann das Wasser im allgemeinen mindestens von zwei Seiten eingespeist werden. Das wurde durch den Bau von Ringleitungen erreicht. Sie sind wichtig, weil so im Falle eines Rohrbruches die Wasserversorgung aufrechterhalten werden kann.
An den Rohrleitungen, soweit sie im Sand liegen, sind bis jetzt kaum Abnutzungserscheinungen bemerkbar. Im Moor dagegen werden die Leitungen von außen durch Säure angegriffen und mussten teilweise schon erneuert werden.